Inge Meyer-Dietrich
Schriftstellerin

Plascha ist eine Alltagsheldin, die unmittelbar aus dem Leben in den Roman mit dem gleichen Namen hineingesprungen zu sein scheint. Plaschas Eltern, die sich noch Polacken nennen lassen müssen, sind eingewandert ins Herz des Kohlenpotts, und jetzt ist Krieg, Weltkrieg. Wir begleiten Plascha bis ein Jahr nach diesem Krieg, eine bewegte, bewegende Zeit: Anfangs regiert noch der Kaiser und Plascha betet, dass die Franzosen den Papa nicht erschießen. Es folgen Steckrübenwinter und Revolution. Das alles aus der Sicht eines jüngeren Schulkindes, eine Sicht, die weder in Geschichtsbüchern noch in den großen Romanen der Zeit vorkommt.

© 2020 Verlag Klartext, Essen
ISBN 978-3-8375-2350-8
Hardcover, 224 Seiten
empfohlen für Jugendliche ab 12 Jahren - ab Klasse 6

Ältere Ausgaben von Plascha

2009 Verlag Henselowsky Boschmann, Bottrop
ISBN 978-3-922750-94-9

2002 Verlag Beltz & Gelberg
1992 und 1996 Ravensburger Buchverlag
1988, 1990, 1995 Anrich Verlag, Kevelaer

Auszeichnungen für Plascha

Gustav-Heinemann-Friedenspreis
Hans-im-Glück-Preis
Zürcher Kinderbuchpreis "La vache qui lit"
Österreichischer Staatspreis für Jugendliteratur
Auswahlliste Deutscher Jugendliteraturpreis

Thematik

Ende des 1. Weltkriegs, Immigration aus Polen, Kohlenbergbau -
Trauer, Fremdenfeindlichkeit, Liebe, Solidarität

Abdruck im Schulbuch

Geschichte und Abenteuer 4
1995 Verlag Buchners
ISBN: 978-3-7661-4584-0
3,1 Seiten

Pusteblume 4 B/W Lesebuch
1997 Bildungshaus Schulbuchverlag
ISBN: 978-3-507-42456-2
3,2 Seiten

Dezember 2016 — Abdruck der Weihnachtsgeschichte aus "Plascha" in der WAZ "Wochenende" am 24.12.2016

screenshot des Artikels in der WAZ


Leseprobe

Plascha rennt. Vom Turm der Herz-Jesu-Kirche schlägt es sechs. Um sechs Uhr sollte sie spätestens zu Hause sein, hat Mama gesagt. Plascha kriegt Seitenstechen vom Rennen; sie ist mal wieder zu lange mit Lisbeth beim alten Kulla geblieben.
Plascha befühlt im Laufen ihre Schürzentasche. Der alte Kulla hat ihr was mitgegeben für Mama, eine Handvoll Kaffeebohnen, echten Kaffee, da wird Mama sich freuen!
Plascha rennt über den Kirchplatz und biegt in die Boltestraße ein. Mist! Hier sind am Nachmittag Kohlen geliefert worden, und etliche Zentner liegen noch auf dem Bürgersteig. Die Leute sind dabei, die Kohlen in Eimer und Kellerfenster zu schippen. Plascha muss viele kleine Umwege machen, das hält auf.
Und am Ende der Straße, gerade da, wo sie links abbiegen muss, sieht sie den Kalla Bonnenkamp um die Ecke kommen. Auch das noch!
Der Kalla ist gutmütig, der tut keiner Fliege was zuleide, sagt Mama.
Kann schon sein, aber Plascha ist sich da nicht so sicher. Die Mama weiß ja nicht, wie oft der Kalla von den Schulkindern gehänselt wird. "Kalla, Kalla, tropp, tropp, tropp, macht's in deinem Wasserkopp", schreien sie, oder sie kreisen den Kalla ein und rufen: "Kalla, Kalla, zähl bis zehn, und dann lassen wir dich gehn!"
Als ob der Kalla bis zehn zählen könnte! Nicht mal bis drei kann der zählen. Er hat einen zu großen Kopf, da ist mehr Wasser drin als Hirn, sagen die Leute, und dass er wirklich nicht viel Hirn hat, das sieht man dem Kalla schon an, so wie der immer grinst.
Plascha hat nicht mitgerufen. Aber sie ist manchmal dabei gewesen und hat zugeguckt. Ob der Kalla sie erkennt?
Sie sieht, wie er von einer Bordsteinkante zur gegenüberliegenden geht. Mit beiden Armen rudert er durch die Luft, um sein Gleichgewicht zu halten, während er die Füße vorsichtig aufsetzt, immer genau einen Fuß vor den anderen, als wollte er ausmessen, wie breit die Straße ist.
Plascha kommt jetzt in seine Nähe, sie muss an ihm vorbei.
Der Kalla geht langsam in die Hocke und malt mit einem Stück Kohle einen dicken Strich auf die Bordsteinkante.
Seine Hände sind groß und breit und sehen zum Angstkriegen aus, genau wie sein Kopf. Den hebt der Kalla jetzt hoch, und er guckt Plascha an. "Da! Da!" schreit er und wedelt wild mit seinen Händen durch die Luft, wobei er versucht sich aufzurichten.
Plascha erschrickt und rennt in weitem Bogen um ihn herum, sie rennt, so schnell sie kann, trotz Seitenstechen, und sie wirft keinen Blick mehr zurück.
Erst als sie zu Hause ankommt und hinten in den Hof einbiegt, läuft sie langsamer.
Und sie atmet auf, als sie Mama mit Lene Wawciniak im Garten hinter dem Stall reden hört.
Glück gehabt! Mama wird nicht merken, dass Plascha wieder einmal zu spät nach Hause kommt, und das ist gut so, denn Plascha mag nicht, wenn Mama traurig guckt.
In der Küche nimmt Plascha eine der Blechtassen vom Bord und holt die Kaffeebohnen aus ihrer Schürzentasche. Der alte Kulla hat sie fest in Zeitungspapier gewickelt. Plascha schüttet sie vorsichtig in die Tasse. Riechen die gut!
Und dann kommt Mama rein und riecht die Kaffeebohnen auch und guckt und staunt und freut sich genauso, wie Plascha es sich auf dem Heimweg vorgestellt hat.
"Richtiger Kaffee", sagt Mama mit einem Kopfschütteln, "der alte Kulla ist ein lieber Kerl, ich muss ihn unbedingt mal wieder besuchen."

Abends liegt Plascha im Bett und versucht, nicht einzuschlafen.
Sie hat sich fest vorgenommen, so lange zu beten, bis Mama kommt, und rollt sich immer wieder auf Mamas Seite, damit das Bett schön angewärmt bleibt.
Die Geschwister schlafen schon alle.
Sogar Franja, die Große. Aber die muss auch den ganzen Tag hart arbeiten, seit sie bei Kolpes in Stellung ist. Böden schrubben und Wäsche waschen und Berge von Kartoffeln schälen.
Plascha ist froh, dass sie noch nicht arbeiten gehen muss, obwohl es bei Kolpes alle Tage gutes Essen gibt. Und reichlich, sagt Franja.
Jetzt wälzt sich die große Schwester im Schlaf unruhig auf die andere Bettseite, wo Lischa schläft. Weck sie nicht auf, denkt Plascha, sie muss doch morgen früh als erste raus und Zeitungen austragen.
Der kleine Felix murmelt im Traum undeutlich etwas vor sich hin. Er schläft bei Lodja am Fußende.
Von Lodja hört man nichts, nicht einmal ihre Atemzüge. Sie ist auch nachts die Ruhigste von allen.
Und Plascha ist die Unruhigste aus der Familie. Die mit den wilden Locken. Plascha fällt immer so viel ein, was sie tun oder jemandem erzählen muss; und sie kann nie lange damit warten.
Ein Wunder, meint Mama, dass Plascha in der Schule stillsitzen kann, denn nicht einmal im Schlaf liegt sie ruhig. Deshalb schläft sie mit Mama im großen Bett, seit der Papa im Krieg gegen die Franzosen kämpft. Die letzte Karte aus Frankreich hat er vor über drei Monaten geschrieben. Jeden Tag staubt Plascha die Karte ab, die oben auf der Kommode steht, und gibt dem Papa einen Kuss. Fünf Soldaten sieht man auf der Karte, Papa ist der zweite von links.
"Für Kaiser und Vaterland" steht in Druckschrift unter dem Foto, und was Papa hinten drauf geschrieben hat, weiß Plascha auswendig.
"Ist Deutschland denn unser Vaterland?" hat Plascha verwundert gefragt, als Mama die Karte und den Spruch vorgelesen hat. "Wir sind doch Pollacken, oder?"
Dass die Mama so böse gucken kann! "Sei still", hat sie wütend gesagt, "weißt du denn nicht, was das für ein Schimpfwort ist?"


Besprechungen zur Auflage von 2009

Februar 2017 — 3 Lesungen im Leibniz-Gymnasium Essen

"Ich finde Plascha toll!" und "Ruhrgebiet forever!" Das waren begeisterte Anmerkungen von Schülern bei meinen Lesungen für die Schüler des Leibniz-Gymnasiums in der Alten Kirche Altenessen aus meinen Büchern "Plascha" und "Die Hüter des Schwarzen Goldes" am 2. Februar 2017. Bericht auf der Website Leibniz-Gymnasium Essen

"Vor 100 Jahren begann der Erste Weltkrieg. Gut sieben Jahrzehnte später schrieb die Autorin Inge Meyer-Dietrich das Kinderbuch "Plascha", eine Geschichte, die während des Krieges im Ruhrgebiet spielt – heute ein Klassiker."
Anna Gellner, RuhrNachrichten, Juni 2014 (Link nicht mehr verfügbar)

Mein Sohn ist ein richtiger Lesemuffel, aber dieses Buch hat er verschlungen. Eine schöne Geschichte die liebevoll und spannend geschrieben wurde.
G. Sonnenschein, Amazon, 2013

Inge Meyer-Dietrich beschreibt ein Stück Zeitgeschichte im Ruhrgebiet. Ein großartiger Roman über längst vergangene Zeiten. Nicht nur im Kulturhauptstadtjahr 2010 ein empfehlenswerter Roman für Jugendliche ab 12 und Erwachsene - auch als Klassenlektüre besonders geeignet.
Annette Riedel, Humboldt Buchhandlung, 2011

Ein fein gesponnener Roman mit Szenen, die unvergesslich bleiben ... Mit ganz viel Menschlichkeit und Wärme. Steckrübenwinter. Ein Thema auch für den Sommer.
heb in: Ruhr Nachrichten, 29.07.2010

Inge Meyer-Dietrich beschreibt eindrucksvoll die Zeit des Ersten Weltkriegs.
bourbaki in: Rheinische Post ONLINE, 11.10.2009

Inge Meyer-Dietrich ... hat mit viel Sachkenntnis und Liebe einen anrührenden Roman über ein kleines Mädchen im Ruhrgebiet geschrieben, das trotz Krieg und Hunger seinen Weg findet.
Uta Backmann in: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (Ausgabe Oberhausen), 17.10.2009


Besprechungen zu älteren Auflagen von Plascha

Noch in den fünfziger Jahren, in den Kindheitsjahren der 1944 geborenen Autorin, waren Teile dieser Welt früher Energie−Industrie mit zugewanderter Arbeiterschaft authentisch zu erleben. Nach Zechenstillegungen, fragwürdigen Städte−Sanierungen und Bevölkerungsumstrukturierungen kann sie fast nur noch in museal aufbereiteten Fragmenten vermittelt werden. Um so wichtiger erscheinen Bücher wie "Plascha", die lebendig machen, was zwar vergangen ist, aber doch weiterwirkt und in aktuellen Varianten als Alltagserfahrung junger Leser Wiederholung findet. Denn siebzig Jahre nach dem Abschiedsfest von Plaschas freundlicher Nachbarin Lisa locken neue Industrien Arbeiter fremder Kulturkreise in die Bundesrepublik Deutschland. Familien aus Polen kommen aus ganz anderen Beweggründen in ein Ruhrgebiet, über dem "der Himmel wieder blau" werden soll. Vieles an politischem Mitspracherecht und sozialen Einrichtungen, das die Freunde Plaschas seinerzeit auch durch eine Revolution einzuklagen bereit waren, haben parlamentarische Demokratie und Gewerkschaften verwirklicht.
Doch die Sehnsucht der ersten Einwanderer−Generation nach Wohlstand, sozialer Integration und verlassener Heimat, die Schwierigkeiten der im Land geborenen Kinder, sich im Alltag eine kulturelle Identität aufzubauen, sind seit Plaschas Zeiten immer noch gleich geblieben.
Birgit Dankert in: Die Zeit 01/1989

Jedes der in dieser leitmotivisch und literarisch kunstvoll gegliederten Erzählung die Handlung weiterführende Ereignis verdichtet die Betroffenheit des Lesers zum Leben dieser Menschen. Er kann sich aber auch versöhnen mit Plascha, ihren Freundinnen und Freunden, die trotz aller Not, Arbeit und Armut zu Spiel und Spaß bereit und sogar fähig sind, nationale Gegensätze zu überwinden und neue Freundschaften zu schließen. Darin liegt die Hoffnung für einen Frieden, der in den Jahren der Weimarer Republik und des nationalsozialistischen Deutschlands keine Verlässlichkeit hatte, in unseren Tagen sich vielleicht verwirklichen könnte.
Hans Bödecker: Mitteilung zur Verleihung des österreichischen Staatspreises für Literatur, 1989

In "Plascha" aber, in der großen Geschichte von kleinen Leuten und großen Träumen, wird endgültig deutlich, dass in dieser Ruhr-Region auch die zarteren, die lyrischen Momente zu entdecken sind. Dieses Buch erhärtet, dass es diese Momente selbst damals, als noch die sagenhafte graue Vorzeit war, die Hoch-Zeit von Kohle und Stahl, dass die Ruhrregion selbst damals nie das war, was ihr hartnäckig unterstellt wird, nicht mal in der Zeit des Ersten Weltkriegs war sie gesichtslos oder geschichtslos. Inge Meyer-Dietrich beweist das Gegenteil. Dieses Revier war von Anfang an übervoll von Gesichtern, von Geschichten. Die Erzählweise der Autorin macht gerade diese beiden Momente von Seite zu Seite deutlich, gibt Farbe und Konturen dort, wo man immer noch zu gern von Grau in Grau redet, vom Brei, vom Pott. Diese Erzählerin erhebt sich damit hoch über so viel schnelles Gerede auch und gerade der sogenannten Intelligenz.
Jürgen Lodemann in: Laudatio zur Verleihung des Gustav-Heinemann-Friedenspreises, 1989

Parteiisch ist dieser Roman zweifelsohne, solidarisch mit seinem Milieu, den Bergarbeitern, deren menschliche Perspektive er sich ganz zu eigen macht. So ist es nicht verwunderlich, dass Bürgerliche wie der reiche Bauer Kolpes oder der Lehrer Graupe oder der Herr Pfarrer nur als Karikaturen erscheinen.
"Plascha" handelt von Armut und Not, von Krankheit und Sterben, von Rassismus und Krieg, von Niederlage und Verfolgung und respektiert dennoch die Gesetze einer Erzählung für Kinder und Jugendliche, die ohne ein gehöriges Maß an Heiterkeit und ohne gutes Ende nicht zu denken ist.
Inge Meyer-Dietrich hat ein feines Gespür dafür, wieviel Realismus sie ihrem Kinderroman beigeben muss, damit er nicht zur Lüge verkommt, und welch idyllischer Momente es bedarf, um eine Kindergeschichte zu sein. Ich halte "Plascha" für ein gelungenes, literarisch herausragendes Kinderbuch.
Dr. Hans-Heino Ewers in: Forum West - Buch der Woche, Westdeutscher Rundfunk (WDR), 21.10.1988, abgedruckt in: Eselsohr, Zeitschrift für Kinder- und Jugendmedien, Oktober 1988.

Der Kinderalltag mit seinen Feind- und Freundschaften, mit Heimlichkeiten und Aufregung ähnelt in vielem dem heutigen; wenn da nicht zugleich die Not jener Zeit und die starke innere Beteiligung an den politischen Vorgängen ringsum wäre. Die Perspektive erlaubt der Autorin, Fragen zu stellen, erlaubt, unaufdringlich Hinweise und Erklärungen zu geben; erlaubt, sich auf die Erlebnisebene des jungen Lesers zu stellen, Kinderalltag mit dem der Großen jener Zeit zu verbinden.
Das Buch ist solidarisch mit den kleinen Leuten. Das mag hin und wieder zur Vereinfachung führen; schafft aber Verständnis für ein Stück erzählte Arbeitergeschichte - Geschichte von unten. Es finden sich bedrückende Motive, aber auch Wärme und Lebensweisheit und letztlich Lebensbejahung.
Die Sprache ist ungezwungen, frisch und nuancenreich.
NN in: Darmstädter Echo, 27.5.1989

Die Autorin hat ein feines Gespür für die Lage eines jungen Mädchens, das noch Kind ist, aber schon mitverantwortlich für das überleben der Familie, das für Mutter und Geschwister mitzusorgen hat. Von behüteter Kindheit kann bei Plascha nicht die Rede sein. Der Ernst des Lebens ist ihr immer gegenwärtig, ja bedrohlich. Alles bekommen die Kinder zu spüren: die Auswirkungen des Krieges, den Hunger, die Armut, die Feindseligkeiten der Umwelt.
Winfred Kaminski in: Fundevogel 54, September 1989

Ganz einfühlsam wird da erzählt, wie wichtig Träume, wie wichtig Familien- und Nachbarschaftszusammenhalt und Freude an allerkleinsten Dingen sind. Denn die Kindheit von Plascha ist bestimmt durch Krieg, Armut, Hunger und Feindseligkeit gegenüber den "polnischen Fremden".
Plascha ist ein waches Kind, das sich Gedanken macht, um die Sinnlosigkeit eines Krieges und um politische Strömungen, die in ihren Kinder-Tagesablaf notgedrungen einwirken.
Rosemarie Schmitz-Busz in: buchstäblich, Lyrik, Prosa, Grafik, Nr. 8, 1989

Ein lebendiges, packendes Zeitbild für Jugendliche ab 12 und Erwachsene, ganz aus der Sicht der kleinen Leute geschrieben.
Allen Büchereien sehr zu empfehlen.
Borromäusverein/St. Michaelsbund in: das neue buch / buchprofile, 2/1989

Das Mädchen Plascha steht im Mittelpunkt des Geschehens, das ein sonst kaum behandeltes Stück deutscher Geschichte zum Gegenstand hat. Die Schilderung ist genau in den historischen Fakten und in den durch den Krieg gegebenen Lebensumständen, sie ist plastisch vorstellbar auch für junge Leser heute, und sie überzeugt sprachlich besonders durch die Dialoge.
GEW Erziehung und Wissenschaft Niedersachsen, 6/1989

Die Autorin zeichnet ein farbiges und eindringliches Bild von den damaligen politischen, wirtschaftlichen und menschlichen Verhältnissen. Es ist notwendig, dass die nachwachsende Jugend erfährt, wie es damals im Ruhrgebiet zuging.
Jugendschriftenzentrale VBE Bayer, 10.1.1989

Inge Meyer-Dietrich ist mit diesem Buch ein ungemein lebendiges Zeitbild gelungen, dem man viele junge Leser wünscht.
Und die Weisheit des alten Kulla ist für alle Menschen gut: Man darf nicht aufgeben; aus jeder Niederlage können neue Kräfte wachsen.
M. Breuer, Landesarbeitsgemeinschaft Jugend und Literatur NRW, in "Was soll ich lesen", Band 10, 1989

Das Ganze ergibt ein ungeheuer lebendiges, packendes Bild vom Ruhrgebiet in den Kriegs- und Nachkriegsjahren vom Ersten Weltkrieg und den Anfängen der Weimarer Republik.
Arbeitsgemeinschaft Jugend und Medien in der GEW, Goslar, 1989

Die Diskriminierung der polnischen Arbeiter und die schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse während des Krieges und der nachfolgenden Novemberrevolution - die mit der Niederlage der Arbeiterbewegung endet - werden durchaus realistisch dargestellt.
Doch durch die Perspektive aus der kindlichen Sicht des Mädchens Plascha entsteht ein lebendiges Bild, in dem auch der Kinderalltag mit all seinen kleinen Freuden und Erlebnissen nicht zu kurz kommt. Ein spannendes und berührendes, menschlich wie literarisch überzeugendes Buch.
Empfehlenswerte Kinder- und Jugendbücher. Wagner'sche Universitätsbuchhandlung, Innsbruck, Dezember 1989

Ein warmherzig erzählter Kinderroman, dem sorgfältige Recherchen zugrunde liegen und der einen guten Einblick in das Leben der Arbeiter um 1917-1919 bietet.
Schweizer Bibliotheksdienst, Bern, 143, 1989

Sehr zu empfehlen.
Wolf Harranth, Kommission für Kinder und Literatur, Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Sport, 1988


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