Roman
Hrsg. Ingrid Hintz - Materialteil Annett Giermann
Schultage sind die Hölle
für
Max, besonders bei schönem Wetter. Dann muss
er in den Pausen raus und kann den hinterhältigen
Spielchen von Marian, Benno und Schnecke nicht entkommen. "Bonsai"
und "Liliput" nennen sie ihn - nur weil
er kleiner ist als die anderen Jungen in der Klasse.
Mit seinen Eltern kann Max über das alles nicht reden.
Aber Kim steht zu ihm und erwidert seine Gefühle
...
4. Auflage 2011 Schroedel Verlag, Braunschweig
ISBN 978-3-507-47020-0
Taschenbuch Texte.Medien, 224 Seiten
Ladenpreis € 6,50
empfohlen für Jugendliche ab 13 Jahren - ab Klasse 7
Hrsg.
Ingrid Hintz
Erarbeitet von Annett Giermann
2006 Schroedel Verlag, Braunschweig
Alle Bundesländer, alle Schulformen, ab Klasse 7
ISBN 978-507-47220-4
Ladenpreis € 7,50
Inge Meyer-Dietrich: He, Kleiner!
Hrsg. Ingrid Hintz
Erarbeitet von Annett Giermann
2006 Schroedel Verlag, Braunschweig
Alle Schulformen, ab Klasse 7
ISBN 978-3-507-47320-1
Ladenpreis € 3,95
2003, 2004 Ravensburger Buchverlag
Mobbing und Gewalt in der Schule, Anderssein, Liebe, Freundschaft, Mut
Kleinschmidt, Bräutigam
Bausteine Lesebuch 6 NB
2005 Bildungshaus Schulbuchverlage, Braunschweig
ISBN 3-507-48203-7
August Busse et al.
Wortstark 5, Hauptschule
Ausgabe für Baden-Württemberg
2006 Bildungshaus Schulbuch, Braunschweig
ISBN 3-507-48049-2
Ich war mit dem sicheren Gefühl aufgewacht,
dass es ein guter Tag werden würde. Hätte
ich auch nur die leiseste Ahnung gehabt, wär
ich bestimmt zu Hause geblieben. Ich hätte
mich einfach krank gestellt. Meine Mutter lässt
sich leicht etwas vormachen. Und mein Vater kriegt
maximal die Hälfte von dem mit, was bei
uns passiert. Es wäre wirklich kein Problem
gewesen.
Aber ich Optimist mit meiner super Laune.
Warum ich so gut drauf war? Ich hatte von
Kim geträumt. Und der schöne Traum
löste sich beim Wachwerden nicht in Vergessen
auf, wie das oft passiert.
Außerdem goss es in Strömen. So ungefähr
muss die Sintflut gewesen sein. Die Tropfen schlugen
gegen mein Fenster und trommelten laut auf das
schräge Dach. Für mich ist das Musik!
Regen ist mein absolutes Lieblingswetter, jedenfalls
an Schultagen.
Natürlich sag ich das keinem.
Würde ja jeder denken, ich hätte sie
nicht mehr alle.
Ich sag sowieso zu keinem irgendwas, was
mir wichtig ist. Und von Kim würde ich nicht
mal meinem besten Freund erzählen. Wenn
ich einen hätte.
Mein Vater nahm mich im Auto bis zur Bushaltestelle
mit.
Ich wäre lieber mit dem Rad gefahren, Sintflut
hin oder her. Benno aus meiner Klasse nimmt bei
Regen nämlich auch meistens den Bus. Aber
Mama hatte natürlich wieder Angst, ich könnte
nass werden und an Lungenentzündung sterben.
Mein Vater verdrehte die Augen, verkniff
sich gegenüber Mama aber einen Kommentar.
Mir hält er gern Vorträge, darin ist
er Weltmeister. Sein Lieblingsthema heißt
Sport. Leistungssport. Heute Morgen war er mal
wieder in seinem Element. Redete im Auto pausenlos
auf mich ein und bekam dabei dieses Augenleuchten.
Ich hörte nicht zu. Darin bin ich Weltmeister.
Im Weghören. Ich kann trotzdem an der richtigen
Stelle ja und nein sagen oder ach so. Keiner
merkt was. Mein Vater schon gar nicht.
Er setzte mich also an der Haltestelle
ab und der Bus kam auch sofort. Ich durchsuchte
ihn mit Röntgenaugen. Doch keiner von denen,
die ich auf den Tod hasste, saß drin. Uff!
Das Gefahrensignal, das sonst so oft in meinem
Kopf aufleuchtete, durfte sich eine Pause gönnen.
Erleichtert stieg ich ein. Blieb nah bei
der mittleren Tür stehen. Ich versuchte
mir möglichst immer und überall einen
Fluchtweg offen zu halten. Schon fast automatisch.
Es werden in der Geschichte Mechanismen sozialen
Zusammenlebens offengelegt, die Bedrohung und
Gewalt in der Schule begünstigen, ja "produzieren"...
Der Autorin gelingt es hervorragend, die innere
Befindlichkeit des Jungen Max mit ihren Hochs
und Tiefs, aber auch seine angespannte Familiensituation
zu verdeutlichen... Dass Hilfe von außen
kommt und wirkt, ist eine logische Erzählkonsequenz.
Die Charaktere sind präzise, differenziert
und lebensnah gezeichnet und erweisen sich als
entwicklungsfähig im positiven Sinn.
Die Sprache des Ich-Erzählers Max erweist
sich als sensibel und facettenreich.
Ein sehr empfehlenswertes Jugendbuch, das sich bei
jungen Lesern in ähnlichen Situationen als
mutmachende "Lebenshilfe" erweisen könnte.
Elfriede Kiefer in: Arbeitsgemeinschaft
Jugendliteratur und Medien der GEW, Landesstelle
Rheinland-Pfalz, 2003
Mit seinem Aussehen könnte
Max zufrieden sein, wenn er nur größer
wäre. Doch er ist nun einmal kleiner als die
anderen in seinem Alter. Den Problemen damit begegnet
er teils mit Ironie, teils mit Rückzug in Tagträume.
Seinen Frust reagiert der beim Computerspielen ab.
Auch seine Eltern bereiten ihm Frust. Er wird zum
Weltmeister im Weghören. Dann verliebt er sich
in Kim, kriegt sie nicht mehr aus dem Kopf. Doch
welches Mädchen will schon einen Freund, der
kleiner ist, fragt Max – und irrt.
Passauer Neue Presse, 13.06.2003
Das Problem, um das es ihr
in erster Linie geht, ist nicht Maxims Kleinwüchsigkeit.
Die ist nur ein Beispiel für die empfindliche
Stelle, wo man jemanden schmerzhaft verletzen kann.
Aber wie können sich Gewaltopfer schützen,
wie kann man verhindern, dass sie mit gleicher Münze
heimzahlen?
"uns" in: Westfälischer
Anzeiger, 07.06.2003
Flott und witzig-selbstironisch
erzählt Max seine Geschichte
Johann Waser in: Die Literaturdatenbank
des österreichischen Bibliothekswerks, 2003
Maximilian hat nicht nur unter
seiner geringen Körpergröße und
den damit verbundenen Hänseleien zu kämpfen,
sondern auch mit der Pubertät. Einfühlsam
geschrieben, ein positives Buch, das Lösungen
klar aufzeigt.
Birgit Nerenberg, Fachbuchhändlerin,
Sternschnuppe in Hannover, in: Buchmarkt März
2003
Und von nun ab wird dem "Kleinen" einiges
klar. Auch die anderen haben ängste und Träume
und sind nicht immer so selbstsicher, wie sie nach
außen hin erscheinen. Ein Mutmachbuch, denn
jeder ist schließlich dann und wann ein bisschen
anders.
"tnt" in: Der Sonntag, 04.05.2003
Flüssig geschrieben,
leicht zu lesen, kein ausgesprochener "Problemroman" und
keine Nullachtfünfzehn-Liebesgeschichte: ein
sensibler, spannender Jugendroman der preisgekrönten
Autorin, der sich auch prima
als Klassenlektüre (Mobbing, Außenseiter)
eignet. - Für alle.
Marita Blessing, EKZ (Einkaufszentrale
für öffentliche Bibliotheken)
Ein starkes Buch!
R. Müller in: Amtliches
Schulblatt des Kantons St. Gallen (CH), 15.05.2003
Lektüreempfehlung für die Sekundarstufe
Institut für deutsche Sprache und Literatur der Uni Hildesheim