Ausgabe Schroedel Verlag (2007)
Ausgabe Ravensburger Verlag (2002)
Südkoreanische Ausgabe (2006)
ISBN 89-8040-214-7
Roman
Textausgabe mit Materialien
Schramme nennen ihn sein
Freunde. Ausgerechnet Schramme! Carolin wollte
sich nicht mit ihm einlassen. Nicht mit diesem
Typen, der so auf cool macht, immerzu mit Spott
reagiert. Der sie wie ein Kind behandelt, nur
weil er ein paar Jahre älter ist. Und
der sich auch noch über ihr Engagement
für die Allee lustig macht.
Aber ihre
Gefühle sind stärker, und jetzt ist
Carolins Leben eine endlose Achterbahnfahrt.
Jedem Höhenflug folgt ein Absturz. War
Schramme gerade noch zärtlich, ist er
im nächsten Moment hart und verschlossen.
Er verschwindet für Wochen, taucht wieder
auf, tut, als wär nichts gewesen, und
alles beginnt von vorn. Carolin weiß nicht,
was sie machen soll.
2012 Schroedel Verlag, Braunschweig
ISBN 978-3-507-47048-4
Taschenbuch Texte.Medien, 224 Seiten
Ladenpreis € 6,50
Herausgeberin: Ingrid Hintz
Materialteil von Miriam Rautenberg
empfohlen für Jugendliche ab 13-14 Jahren und
junge Erwachsene - ab Klasse 7/8
2002 Ravensburger Buchverlag
ISBN 978-3-473-54255-0
Taschenbuch Sonderausgabe, 224 Seiten
Ladenpreis € 4,95
empfohlen für Jugendliche ab 13-14 Jahren
und junge Erwachsene — ab Klasse 7/8
Inge Meyer-Dietrich: Ich will ihn
- ich will ihn nicht
2007 Schroedel Verlag, Braunschweig
Alle Bundesländer, alle Schulformen,
ab Klasse 7/8
ISBN 978-3-507-47248-8
Ladenpreis € 7,00
Inge Meyer-Dietrich: Ich will ihn
- ich will ihn nicht
Lesetagebuch
Erarbeitet von Annett Giermann
2007 Schroedel Verlag, Braunschweig
Alle Schulformen, ab Klasse 7/8
ISBN 978-3-507-47348-5
Ladenpreis € 3,50
Liebe, Freundschaft, Umwelt, Familie
Er fuhr
am Kanal entlang und hielt irgendwo weit
draußen, wo es ganz einsam war. Sie
gingen den schmalen Fußweg, durch
raschelndes Laub, so, wie Carolin es sich
gewünscht hatte. Aber dass er neben
ihr gehen würde, das hätte sie
sich bis heute Mittag noch nicht wünschen,
ja nicht einmal vorstellen können.
Bloß, was sollte sie mit ihm reden?
Bis jetzt hatten sie fast nur über
die Bäume gesprochen. "Jemand hat
die Fotos an den Stellwänden kaputtgemacht." Schon
während sie das sagte, fand sie sich
idiotisch.
"Die großen Fotos?" fragte Schramme.
"Ja, und niemand von uns hat was gemerkt. Das müssen
gerissene Typen sein."
"Die Transparente hat euch neulich ja auch jemand runtergeholt.
Habt ihr Feinde?"
"Sieht so aus. wir haben schon einige Drohbriefe gekriegt."
"Hast du 'ne Ahnung, wer dahinterstecken könnte?"
"Ich weiß es nicht, aber ich würde es gerne
wissen."
"Ist die Allee so wichtig für dich?"
"Ja", sagte sie leise, "am meisten der Baum vor meinem
Fenster." Warum redete sie bloß dauernd von den
Bäumen? Das wollte sie doch gar nicht!
Schramme wirbelte im Gehen ein paar Blätter auf. "Gefällt
es dir hier?"
Carolin nickte.
Er nahm ihre Hand.
"Und du", sagte er schnell und so leise, dass sie es
gerade noch verstehen konnte,
"du hast mir von Anfang an gefallen. Gleich da oben
im Baum."
Carolin wurde rot.
Schramme sah sie von der Seite an. "Herbstaugen hast
du. Grün und gelb und hellbraun wie die Blätter." Er
blieb stehen und bückte sich, hob ein Blatt auf
und ließ es durch die Luft segeln.
Und deine Augen sind wie der Himmel heute. Blau, das
in Grau übergeht. Ich darf nicht zu lange hingucken,
sonst wird mir schwindelig.
Aber das sagte Carolin nicht, das dachte sie nur. Und
noch viel mehr dachte sie, ein ganzer Flattervogelschwarm
von Gedanken hatte sich in ihr verfangen und fand nicht
heraus.
Lange Zeit gingen sie nebeneinander her, schweigend.
Jetzt störte es Carolin nicht. Sie hätte
immer weiter so mit Schramme am Kanal entlanggehen
und mit den Füßen bunte Blätter aufwirbeln
können. Ihre Hand in seiner Hand.
Plötzlich blieb Schramme stehen. Nahm ihr Gesicht
in seine Hände. Küsste sie ganz vorsichtig
auf die Lippen. Und dann ließ er sie genauso
plötzlich wieder los und sah sie an, als ob irgend
etwas ihn traurig machte.
"Wir müssen langsam zurück", sagte er schließlich. "Ich
hab einen Job. Da muss ich heute abend noch hin."
Einen Job? Am Samstag Abend? "Bist du Kellner oder
Babysitter?", fragte Carolin und hatte doch eigentlich
noch ganz andere Fragen.
"Weder noch. Ich spiel in 'ner Band. Und wir machen
heute Musik in 'ner Kneipe."
Mehr sagte er nicht. Als ob er nicht wollte, dass sie
mehr über ihn wusste. Und dass sie gern mitkommen
würde, daran schien er überhaupt nicht zu
denken.
Sie waren wieder bei seinem Motorrad. "Ich fahr dich
nach Hause. Du wohnst doch in der Allee?"
"Du kannst mich am Goldbergbrunnen absetzen." Warum
sagte sie das jetzt? Sollte es so aussehen, als hätte
sie noch was vor? Mit Niki war alles anders. Viel einfacher.
Aber Niki war auch eine andere Sorte Freund.
"Mach's gut", sagte Schramme, als sie am Goldbergbrunnen
abstieg, "und fall nicht vom Baum, wenn du wieder mal
Transparente aufhängst."
"Keine Angst. Und du pass auf, dass du heute Abend
die richtigen Töne triffst."
Ihre Stimme klang nicht so lustig, wie sie klingen
sollte.
"Mach ich", und dann leiser, "schön, dass du gekommen
bist." Er sah sie an, als wollte er noch was sagen,
mit dem Lachen in den Augen, aus dem sie nicht schlau
wurde. Dann ließ er den Motor aufheulen. Schoss
los.
Carolin sah hinter ihm her. Sie hatte keine Lust, nach
Hause zu gehen. In ihr drin tat was weh. Der Schwarm
von Flattervögeln war erschrocken.
Schramme. Sie wusste nicht mal, welches Instrument
er spielte. Was wusste sie
überhaupt von ihm? Was für Augen er hatte.
Was für Haare. Wie ihre Hand sich in seiner
anfühlte. Und dass er Schramme hieß. Ausgerechnet
Schramme.
Gefühlvoll, spannend
und lebendig.
Dieses Buch hat mich die ganze
Nacht wachgehalten. Ein Buch zum Mitleben,
Mitlieben und Mitfühlen. Auch wenn es
eigentlich ein Buch für Jugendliche
ist, fühlt sich auch der erwachsene
Leser herausgefordert und berührt. Mehr
davon, bitte.
Anonymus in: Kundenrezensionen
bei www.amazon.de, 04.06.2001
"Mit den Bäumen fing es an", über
dieses Thema schreibt die 16jährige
Heldin. Und plötzlich läuft vor
ihren Augen ein Film ab, wie im Zeitraffer:
Ein Film, der sie zum Hinschauen zwingt,
der ein Jahr abspult, in dem plötzlich
mehr passiert ist als bis dahin in ihrem
Leben.
Die lebendig geschriebene Liebesgeschichte
lebt von der Spannung zwischen den Hauptfiguren
und ist mit weiteren Handlungssträngen
verwoben, die nun einmal Carolins Leben ausmachen.
Der Roman zeigt Gefühle, Probleme und
Gedanken der Protagonisten aus verschiedenen
Perspektiven. Sie werden hin- und hergerissen
zwischen dem idyllisierenden Traum von großer
erster Liebe und der banalen Wirklichkeit.
Ulrieke Ruwisch in: Süddeutsche
Zeitung, 8.11.1995
Achterbahn der Gefühle
Dass Liebe wehtun kann, merkt Carolin erst, als
es zu spät ist. Da hängt ihr
Herz schon total schief in den Angeln, auch
wenn sie sich mit Händen und Füßen
gegen Schramme wehrt. Was der schon für
einen bescheuerten Namen hat! Und so ein
blöder Motorrad-Typ ist er auch noch.
Einer, der die Schule geschmissen hat, der
nie da ist, wenn man ihn braucht. Aber zwecklos!
Sie hat null Chance, gegen diesen Sog anzukämpfen.
Da ist die irre Musik, die er spielt, da
sind die Songs, die er für sie schreibt;
und immer dieser Blick ... Carolin lässt
sich von ihren Gefühlen mitreißen – ohne
Rücksicht auf Verluste.
Eine packende
Lovestory, die einen beim Lesen ganz schön
kribbelig macht!
Unbekannter Autor
in: Brigitte - Young Miss, Hamburg, 3/95
Die Autorin zeichnet kein
Schwarzweißbild, arbeitet nicht mit
Verurteilungen, sondern beleuchtet differenziert
die Hintergründe und damit auch die
Tragik, die den Geschehnissen zugrunde liegt.
Dem durch und durch sympathischen, auch formal
ansprechenden Jugendbuch wünsche ich
möglichst viele LeserInnen.
Dorothee Dantes in: Informationsdienst
für öffentliche Bibliotheken, Februar/März 95
Ich fand gut, dass
die Geschichte überhaupt nicht kitschig
geschrieben ist. Wie die beiden sich kennenlernen,
zum Beispiel, und welche Probleme sie miteinander
haben – so geht es wirklich zu, wenn
man einen Freund oder eine Freundin hat.
Marion, 15 Jahre, in: Ich
und Du, 10/95
Und wenn sich Carolin in
dem Buch "Ich will ihn – ich will
ihn nicht" von Inge Meyer-Dietrich ausgerechnet
in den singenden und Gitarre spielenden Schramme
verliebt, der so cool ist und scheinbar so
arrogant, dann geht das ab, was wirkliche
Liebe in jeder Altersstufe schon immer gewesen
ist.
Klemens Kindermann in: Hamburger
Abendblatt, 19.12.95
Mit Herz und Hirn erzählt. Ein Roman,
bei dem jede(r) mitfühlen kann.
Unbekannter Autor in: Girl!, München, 10.1.96
Das Buch "Ich will ihn – ich
will ihn nicht" von Inge Meyer-Dietrich aus
dem Ravensburger Buchverlag handelt von Carolin
und Schramme, die sich kennenlernen, als Carolin
mit einem Freund Plakate aufhängt. Am Anfang
findet Carolin den Schramme bescheuert. Doch als
er sie später fragt, ob sie sich treffen
wollen, geht sie hin. Und so fängt alles
an ... Manchmal ist Schramme für Wochen nicht
da, und auf einmal steht er wieder vor der Tür.
Mal ist er nett, mal verschlossen, ironisch und
mit seinen Gedanken ganz weit weg.
Aber lest doch
einfach selbst, dann erfahrt ihr mehr über
das Heiß und Kalt der Liebe.
Karin Kind, 15 Jahre, in: Teenie-Tips der Frankfurter
Rundschau, 21.11.1995
Psychologisch einfühlsam
sind die Charaktere geschildert. Gefühle
sind ebenso wichtig wie kühle überlegung.
Die Sprache ist leicht verständlich, locker
und dem Sprachstil junger Leute angemessen,
ohne dabei zu verflachen oder sich anzubiedern.
Ein rundum gutes Buch, das menschliche Nähe
und Wärme innerhalb von Konfliktsituationen
vermitteln kann. Empfohlen für Jungen und
Mädchen ab 13 Jahren.
R. Schmidt-Vogt in: Arbeitsgemeinschaft
Jugendliteratur und Medien, NRW, 1995
Wer nicht nur 08/15 Liebesgeschichten
lesen will, findet hier eine, die zugleich brisante,
realistische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen
Fragen fordert. Jugendlichen als Privatlektüre
oder zum gemeinsamen Lesen und Diskutieren zu
empfehlen!
H. Verloh in: Arbeitsgemeinschaft
Jugendliteratur und Medien in der GEW, Hessen,
1995
Viele junge Menschen werden diese
wechselnden Gefühle aus eigener Erfahrung
kennen und sich mit Carolin identifizieren
können.
Die Autorin hat diese Liebesgeschichte mit
aktuellen Umweltproblemen verknüpft und so
einen zusätzlichen
Spannungsbogen eingebracht. Einen besonderen
Stellenwert haben die in Kursivschrift gesetzten
Briefe Carolins an ihren verstorbenen Vater. Ganz
offen spricht sie darin über ihre Gedanken
und Gefühle
und setzt damit ein gutes Gegengewicht zum
dialogreichen Erzählstrang.
M.L. In: Kommission für
Schul- und Gemeindebibliotheken des Kantons Luzern,
8.3.95
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zu "Ich
will ihn - ich will ihn nicht"
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