Inge Meyer-Dietrich
Schriftstellerin

Flieg zu den Sternen

Roman

Klar vermisst Stefan seinen Vater. Und manchmal hat er Angst, dass auch seine Mutter nicht mehr da ist. Dann kommt der rote Drachen, den er im letzten Herbst mit seinem Vater gebaut hat. Er fliegt mit ihm davon, ganz weit, ganz hoch. Und er hat die Stimme seines Vaters. Stefan erzählt nur Nadja von seinen Träumen. Nadja, die in der Schule neben ihm sitzt und in die er vom ersten Augenblick an verliebt war. Seiner Mutter verrät Stefan lieber nichts. Sie würde vielleicht noch trauriger werden, und er möchte doch, dass sie wieder wie früher ist, dass sie mit ihm redet und lacht. Der rote Drachen bringt ihn auf eine Idee.

Jubiläumsausgabe, gebunden 
© 2008 Ravensburger Buchverlag
ISBN 978-3-473-36991-1
Ladenpreis € 4,95
empfohlen für Kinder ab 9 Jahren — Klasse 3-5

2004 Ravensburger Buchverlag
ISBN 978-3-473-52150-0
Taschenbuch, 156 Seiten
Ladenpreis € 5,95

Materialien zur Unterrichtspraxis

Herausgegeben von Marlies Koenen
Erarbeitet von Juliana Berding
Inge Meyer-Dietrich: Flieg zu den Sternen
Primarstufe — 4. Klasse
2000 Ravensburger Buchverlag, geheftet
ISBN 3-473-98020-X
Als kostenloses Download oder gegen Rückporto beim Ravensburger Buchverlag erhältlich

Thematik

Tod des Vaters, Alleinsein mit der Mutter, Trauer, Wut, neuer Mut, Streiten, Freundschaft,

Abdruck im Schulbuch

August Busse, Ingrid Hintz
wortstark — Erweiterte Ausgabe 2003
SprachLeseBuch 6

2003 Schroedel Verlag, Braunschweig
ISBN: 3-507-48026-3
1,7 Seiten

Claudia Hoegemann
Klasse 6 Sprachbuch
1998 Ernst Klett Verlag, Stuttgart
ISBN 3-12-312030-9
0,4 Seiten: "Stefan macht die Augen zu."
(nicht mehr lieferbar)

Leseprobe

"Quäl dich nicht", sagt Angelo, als er seine Geige wegpackt. "Dein Vater hat dich liebgehabt. Daran ändert sein Tod nichts, gleichgültig, wie er gestorben ist. Das weiß ich. Das weiß ich ganz sicher."
Ja, das weiß Stefan auch. Bloß in letzter Zeit, da hat er manchmal daran gezweifelt. Wegen Peha. Wegen Mama. Er überlegt. Und was Angelo über die Wut gesagt hat? Das ist etwas, worüber Stefan bis jetzt nicht nachdenken wollte. Manchmal hat er nämlich eine Riesenwut auf Papa, weil der einfach gestorben ist, obwohl sie noch so viel zusammen machen wollten. Und weil es seitdem mit Mama immer schwieriger wird. Aber dann schämt er sich, weil er so denkt. Und auch, weil er manchmal ziemlich biestig war, als Papa noch gelebt hat. Es tut gut, über all das mit Angelo zu reden. Sie lassen sich viel Zeit beim Essen. Sie lassen sich Zeit beim Denken und Sprechen.

Besprechungen

Ein sehr liebevoll und einfühlsam erzählter Kinderroman über Tod und Trauer, Verlust und Angst, aber auch über Liebe und Freundschaft, Nähe und Vertrauen. Trotz des traurigen Themas ein Buch, das Mut macht, zu seinen Gefühlen zu stehen und Freude im Leben zu finden.
Heike Brandt in: Zeitpunkte - Kinder- und Jugendbücher Sender Freies Berlin (SFB), 18.6.1996

In "Flieg zu den Sternen" wird erzählt, wie Stefan mit der Trauer um seinen Vater fertig wird. Gleichzeitig hilft er auch seiner Mutter, wieder fröhlich zu werden. Ein kleiner roter Drache spielt dabei eine wichtige Rolle. Eindrucksvoll schildert Inge Meyer-Dietrich, dass das Leben nicht nur aus schönen Sachen besteht.
Neue Westfälische vom 28.04.1998

Inge Meyer-Dietrich zeigt in diesem Jugendroman, dass auch ein solches Tabu-Thema leise, aber konsequent aufgedröselt werden kann - als fast alltägliche Erfahrung. Kinder werden oft schon früh mit dem Tod konfrontiert. Sie müssen lernen, damit umzugehen - wie auch die Erwachsenen. Verständnis gegenüber dem anderen aufbringen, der im Kummer besonders die Hilfe der anderen benötigt. Das Buch ist ein Appell, sich selbst gegenüber ehrlich zu sein - und anderen gegenüber. Inge Meyer-Dietrich hält Werte hoch, die in unserer Zeit fast vergessen werden. Und doch wirkt der Roman nie konservativ oder vorgestrig.
Hans-Jörg Loskill in: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) 21.9.1996

Besonders sensibel, dabei aber überhaupt nicht pathetisch geht Inge Meyer-Dietrich in ihrem Kinderroman "Flieg zu den Sternen" (von etwa 10 Jahren an) mit dem Thema Sterben und Tod um. ... dass dieses Buch auch Kindern, die noch nicht mit dem Tod in Berührung gekommen sind, sehr zu empfehlen ist.
Astrid Wagner-Scheper in: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 22.11.1997

Die Trauerarbeit des kleinen Stefan wird einfühlsam und taktvoll geschildert. Jungen und Mädchen - nicht nur Kinder in ähnlicher Lage - werden Text und Bilder dieses ansprechend ausgestatteten Buches mit Gewinn lesen und betrachten.
Arbeitskreis Jugend und Buch, Detmold, 01.08.1996

In den gemeinsamen Ferien schöpft Stefans Mutter wieder neue Lebensfreude und merkt, dass ihr Sohn ihre Zuwendung braucht. Und endlich spricht sie auch über Vaters Sterben. -
Ein Buch, das vom Verlust eines Elternteils und vom Umgang mit dem Schmerz handelt. Es gibt kaum Antworten auf Fragen über das Leben nach dem Tod, umso mehr hilft es den Zurückgebliebenen, mit dem Verlust fertig zu werden. Die Autorin beschreibt die Trauerarbeit aus der Sicht des Kindes einfühlsam und hoffnungsvoll.
Schweizer Bibliotheksdienst Kinder- und Jugendbücher, September 1996

Diverse Empfehlungen (unter anderen)
Auswahlliste Zürcher Kinderbuchpreis "La vache qui lit", 1996
Lektüreempfehlung vom Institut für deutsche Sprache und Literatur Uni Hildesheim
www.zdf.de: Buchtipps zum Thema Trauer und Tod (aus einer Sendung vom 14.03.2006)

... Bei uns in der Klasse sind Kinder, die ähnliches erlebt haben. Manchmal haben wir beim Lesen gemeinsam geweint und diese Kinder und uns gegenseitig getröstet. Aber wir mussten oft auch lachen, weil ja viel Witziges im Buch vorkommt.
Wir wollten Ihnen schreiben, weil wir es gut finden, dass solche Sachen auch in Büchern für Kinder geschrieben werden. Wir fanden das alle gut, die ganze Klasse. Jeder von uns durfte im Unterricht auch erzählen, was er schon besonders Trauriges erlebt hat.
Aus Schülerbriefen

Gerade habe ich mit meinen beiden Kindern "Flieg zu den Sternen" zu Ende gelesen. Mein Sohn sagte: "Das ist wie für uns geschrieben." So empfinde ich es auch.
Sie bringen uns Lesern beides so deutlich nahe, die Trauer der Erwachsenen und ihre Hilflosigkeit in solchen elementaren Krisen, und die Gefühle der Kinder, die neben ihrer eigenen Trauer Verantwortung übernehmen für Erwachsene. Kinder, die oft Schuldgefühle entwickeln, aber auch ihre ganz eigenen Möglichkeiten, mit diesen Gefühlen umzugehen und neuen Lebensmut, neue Lebensfreude zu empfinden ...
Aus dem Brief einer Lehrerin


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